Für Kinder und Jugendliche
Mit bunter Lieblingsspange zu geraden Zähnen: Meist startet die kieferorthopädische Behandlung im Alter von 6 bis 12 Jahren mit einer herausnehmbaren Zahnspange. Dabei nutzt die Zahnspange das natürliche Kieferwachstum, sodass die bleibenden Zähne in die korrekte Position gebracht werden können.
Gleiches gilt für die Funktion der Mundmuskulatur: Auch sie wird genutzt, um die Entwicklung des Mundraums positiv zu beeinflussen. Dieses Vorgehen wird entsprechend als Funktionskieferorthopädie (FKO) bezeichnet. Geräte wie Aktivator oder Bionator kommen dabei zum Einsatz.
Ab wann ist eine kieferorthopädische Behandlung möglich?
Je früher, desto besser – dies gilt auch und gerade in der Kieferorthopädie. Sinnvoll ist ein Besuch beim Kieferorthopäden etwa ab dem 4. Lebensjahr oder spätestens, wenn die erste Wechselgebissphase beginnt. Die Gebissphasen im Überblick:
- Milchgebissphase etwa bis zum 6. Lebensjahr
- Ruhephase vom 8. bis 9. Lebensjahr
- Zweite Wechselgebissphase ca. ab dem 9. Lebensjahr
- Bleibendes Gebiss etwa ab dem 12. Lebensjahr
Kinder ab dem 6. Lebensjahr
Wackelige Zähne und erste „Lücken“ – etwa ab dem 6. Lebensjahr kommt es zum Zahnwechsel. Spätestens jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, das Kind beim Kieferorthopäden vorzustellen. Eine Behandlung kommt allerdings nur für spezielle Indikationsgruppen infrage.
Mit einer Frühbehandlung können gegebenenfalls akute Probleme behoben und Folgeschäden vermieden werden. Diese Art der Behandlung dient dazu, das weitere Wachstum in die korrekten Bahnen zu lenken. Es geht also zu diesem Zeitpunkt nicht darum, sämtliche Zähne zu begradigen, da die zweite Wechselgebissphase erst noch bevorsteht.
Fehlstellungen im Überblick:
- Seitlicher Kreuzbiss: Eine Verschiebung des Unterkiefers hat zur Folge, dass die Seitenzähne nicht korrekt aufeinanderbeißen und das Kiefergelenk sich nicht optimal entwickelt. Eine Korrektur für das ideale Wachstum ist daher angezeigt.
- Frontaler Kreuzbiss: Ein frontaler Kreuzbiss verhindert, dass mit den vorderen Zähnen richtig abgebissen werden kann. Eine Frühbehandlung ist hier unbedingt empfehlenswert.
- Überbiss: Beim Überbiss haben die oberen Schneidezähne zu viel Abstand zu den unteren Schneidezähnen. U.a. ist dadurch bei einem Sturz das Verletzungsrisiko für die oberen Schneidezähne erhöht, weshalb eine Korrektur ratsam ist.
Kinder ab dem 9. Lebensjahr
Nach der ersten Phase des Zahnwechsels und einer folgenden Ruhephase folgt meist etwa ab den 9. Lebensjahr die zweite Wechselgebissphase. Bis alle bleibenden Zähne durchgebrochen sind, ist eine herausnehmbare Zahnspange empfehlenswert. Eine feste Zahnspange kommt dann etwa ab dem 12. Lebensjahr infrage.
Nach der eigentlichen kieferorthopädischen Behandlung ist eine sogenannte Haltephase notwendig. Mittels einer herausnehmbaren Haltezahnspange oder eines festsitzenden Retainers wird die korrigierte Zahnstellung dabei gefestigt. Schließlich möchten wir verhindern, dass die Zähne wieder in ihre alte Position zurückwandern.
Fehlstellungen im Überblick:
- Seitlicher Kreuzbiss: Eine Verschiebung des Unterkiefers hat zur Folge, dass die Seitenzähne nicht korrekt aufeinanderbeißen und das Kiefergelenk sich nicht optimal entwickelt. Eine Korrektur für das ideale Wachstum ist daher angezeigt.
- Frontaler Kreuzbiss: Hierdurch wird verhindert, dass mit den vorderen Zähnen richtig abgebissen werden kann. Eine Zahnspangenbehandlung ist hier unbedingt empfehlenswert.
- Überbiss: Hier haben die oberen Schneidezähne zu viel Abstand zu den unteren Schneidezähnen. U.a. ist dadurch bei einem Sturz das Verletzungsrisiko für die oberen Schneidezähne erhöht, weshalb eine Korrektur ratsam ist.
- Engstand: Hier wachsen die Zähne wegen Platzmangel nicht korrekt heraus. Die Folge sind nicht optimale Zahnkontakte und eine ungleichmäßige Belastung von Zähnen und Kiefergelenken sowie erhöhtes Kariesrisiko.
- Offener Biss: Hier treffen die Schneidezähne nicht aufeinander. Da die Zunge diese Fehlentwicklung verursachen kann, ist meist eine interdisziplinäre Behandlung mit einem Logopäden notwendig.
- Tiefbiss: Hier überdecken die oberen Schneidezähne die unteren zu weit. So kann das Zahnfleisch verletzt, Zahnsubstanz in Mitleidenschaft gezogen und die Kiefergelenke übermäßig belastet werden.
Herausnehmbare Zahnspangen
Herausnehmbare Zahnspangen bestehen aus verträglichem Spezialkunststoff. Die Kunststoffbasis wird durch Halteelemente aus Edelstahldraht an den Zähnen befestigt. Kleine Stellschrauben ermöglichen es, die herausnehmbare Zahnspange in ihrer Größe anzupassen. Mit diesen Spangen lässt sich der Kiefer dehnen, Platz für die bleibenden Zähne schaffen und Lücken schließen.
Festsitzende Zahnspangen
Festsitzende Zahnspangen bestehen aus kleinen Plättchen (Brackets) zum Aufkleben auf die Zähne und einem Behandlungsdraht (Bogen). Dieser verbindet die Brackets miteinander und liefert kontinuierlich eine sanfte Kraft zur Zahnbewegung. Mit diesen Therapiegeräten können sämtliche Zahnbewegungen durchgeführt werden.
Sie haben eine Frage? Sprechen Sie uns gerne an.